Es müssen nicht immer Stoffe wie Alkohol, Nikotin oder Drogen sein, deren Konsum mit einem hohen Suchtpotential einhergeht. Sogenannte stoffungebundene Süchte und Abhängigkeiten führen in den letzten Jahren viele Patienten –Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Paare – in die psychotherapeutische Praxis.
Medienabhängigkeit – Computer, Handy, Internet, Kaufsucht, Spielsucht, Internetpornografiesucht, Sexsucht, Esssucht, Arbeitssucht und Sportsucht sind die wohl am häufigsten vorkommenden Sucht-Erkrankungen der heutigen Zeit.
Resultate der Hirnforschung zeigen Gemeinsamkeiten bezüglich Strukturen und Prozessen, die bei stoffgebundenen und nicht stoffgebundenen Abhängigkeiten beteiligt sind. Ebenso kommt es zu charakteristischen strukturellen Veränderungen, die durch genetische Faktoren und durch interne oder externe Stressbedingungen gefördert werden können. Süchtiges Verhalten hat etwas zu tun mit einem Mangel an anderen Befriedigungserlebnissen, mit einem Missverhältnis zwischen Erwartungen an ein befriedigendes Leben und realen Chancen für die Erfüllung von Erwartungen. Ausnahmen sind hier Internetpornografiesucht und Sexsucht. Hier liegen häufig Traumata in der Kindheit, die im Laufe einer erfolgreichen Psychotherapie integriert werden können. Mit dem Modell der Ego State Therapie kann ein ganz neuer Ansatz in die Behandlung dieser Süchte eingeführt werden. Tiefgreifende Veränderungen sind dank der Kombination von Hypnose und Ego State Therapie kreativ erreichbar, sodass Patienten und deren Familien (das soziale Umfeld ist immer mitbetroffen) ein zufriedenstellenderes Leben ohne Sucht führen können.
Überregional
Eva Pollani