Die Vortragende ist Frau Dr.in Christiane Druml, Inhaberin des UNESCO Lehrstuhls für Bioethik an der Medizinischen Universität Wien sowie Direktorin des Josephinums / Medizinische Sammlungen. Sie spricht über die Kontroversen in der Bioethik und ihre praktische Relevanz in einer pluralistischen Gesellschaft.
Unser Leben ist von einer ungeheuren Zunahme an medizinischem Wissen geprägt, das viele gesellschaftliche Fragen aufwirft: Fragen, die mit dem Beginn des Lebens verbunden sind, wie die Fortpflanzungsmedizin, die unseren Umgang mit der Entstehung des Lebens neugestaltet hat. Ebenso verschieben die Möglichkeiten der Intensivmedizin, der Organunterstützung und des Organersatzes das Lebensende in seiner Eindeutigkeit.
Neben diesen zentralen Fragen sind wir auch bei der Forschung am Menschen, dem Datenschutz oder der künstlichen Intelligenz und Robotik mit bioethischen Fragen konfrontiert.
Nicht zuletzt betrifft dies auch die alternativmedizinischen Konzepte, wie etwa die Anwendung der Homöopathie. Diese Debatten sind weltanschaulich belastet und werden emotionell geführt. Nicht zuletzt gehen auch alle Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie mit heftigen Diskussionen einher.
Ethik ist die Reflexion der Moral und hat vielerlei Zugänge, je nachdem aus welcher weltanschaulichen Perspektive man sich nähert. Immer sind wir mit einem „moralischen Pluralismus“ konfrontiert, der zur Professionalisierung der Medizin- und Bioethik und ihrer Interdisziplinarität geführt hat.
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Christiane Druml